Adaptogene - Pflanzen für Balance und Resilienz

Adaptogene - Pflanzen für Balance und Resilienz

Von Sophia Kuehl

Adaptogene - Pflanzen für Balance und Resilienz

Die Arten von Stress in unserem Alltag sind zahlreich und vielfältig. Auch die Auswirkungen von dauerhaftem Stress auf Körper und Geist machen sich bei jedem anders bemerkbar, z.B. durch Erschöpfung und Kraftlosigkeit, emotionale Gereiztheit, Verdauungsprobleme, eine schwache Libido, etc.

Mehr denn je schaut die Pflanzenheilkunde heutzutage daher darauf, wie Pflanzen uns bei der Bewältigung von Stress helfen können und wie wir die Auswirkungen, wie Migräne, Schlaflosigkeit etc. bewältigen können. Hier kommen die stressausgleichenden Adaptogene ins Spiel, die in östlichen Heiltraditionen, wie dem Ayurveda oder der Traditionellen Chinesischen Medizin schon seit Jahrtausenden angewendet werden.

 

Was sind Adaptogene?


Adaptogene sind Pflanzen, in denen ein besonders hoher Gehalt an Wirkstoffen wie Flavonoide, Polyphenole, Terpene und Polysaccharide festgestellt wurde und die durch diese besondere Wirkstoffkomposition dem menschlichen Organismus helfen können, sich körperlichen und emotionalen Stresssituationen anzupassen (to adapt = anpassen).

Die besondere Wirkung dieser Pflanzen wurde um 1950 vom russischen Forscher Nicolai Vasilevich Lazarev entdeckt und ist durch viele wissenschaftliche Studien belegt. Sie lässt sich darauf zurückführen, dass die adaptogenen Pflanzen in besonders herausfordernden Lebensräumen beheimatet sind und sich so Abwehrsysteme für ihre widrigen Umweltbedingungen, wie z.B. extreme Trockenheit oder Nässe, aufbauen mussten.

 

Wie wirken Adaptogene?

 

Die stresslindernde Wirkung lässt sich durch einen harmonisierenden Einfluss auf Regulationsprozesse unseres Körpers, z.B. die Hormonausschüttung, zurückführen. Dabei wirken Adaptogene auf unsere HPA-Achse (Hypothalamus, Hypophyse und Nebennieren), auch bekannt als Stressachse. Dieses komplexe Hormonsteuerungssystem lenkt viele Prozesse des Körpers, u.a. unser Energielevel, die Verdauung, das Immunsystem sowie unsere Emotionen. Durch ihre unspezifische Funktion, wirken Adaptogene ausgleichend auf Dysbalancen und sie reagieren darauf, was der Körper gerade braucht – Energie bei Erschöpfung, Beruhigung bei innerer Unruhe etc. So bringen sie uns zurück in unser Gleichgewicht.

 

Was macht Pflanzen zu Adaptogenen?

 

Gemäß wissenschaftlicher Definition müssen Adaptogene drei Kriterien erfüllen:

1. Sie müssen unspezifisch in ihrer Wirkung sein und harmonisierend auf den gegebenen Mangel bzw. Überschuss wirken.

2. Sie müssen sanft unterstützend wirken, ohne zu stark zu stimulieren, wie z.B. Koffein.

3. Sie dürfen keine Abhängigkeit erzeugen, oder Nebenwirkungen mit sich bringen.

Durch Adaptogene können wir uns also die intuitive Intelligenz der Pflanzen zunutze machen und auf natürlichem Wege zu mehr Resilienz und Ausgeglichenheit finden. 

Es versteht sich von selbst, dass Adaptogene jedoch keine Wundermittel sind und einen ausgewogenen Lebensstil ersetzen könnten. Bei chronischem Stress sollten immer zuerst die Ursachen behoben werden und Adaptogene als das was sie sind gesehen werden – unterstützende Helfer aus der Natur. 

 

 

Adaptogene

 

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